
4 Wochen zuckerfrei
Zuckerfrei – Tag 1:
Auf Instagram schreibe ich, dass ich mich jetzt einen Monat lang frei von raffiniertem Zucker ernähren will.
Ich bin schwer beeindruckt : Viele unserer Followerinnen ernähren sich schon zuckerfrei oder sind auch gerade dabei, auf Zucker zu verzichten.
Was heißt denn überhaupt zuckerfrei? Da gibt es erhebliche Unterschiede. Während beispielsweise Hannah Frey, Autorin zahlreicher Bücher zum Thema zuckerfrei und Ownerin des Blogs projekt-gesund-leben.de, ihre Zuckerfreiheit so definiert, dass sie raffinierten Zucker aus ihrem Speiseplan gestrichen hat, gibt es auch die radikale Fraktion: Anastasia Zampounidis (www.zampounidis.de) gestattet sich auch keine Zuckeralternativen mehr. Selbst Wein hat die Griechin von ihrem Speiseplan gestrichen. Ganz so streng will ich nicht sein. Ich halte mich da eher an Hannah Frey: Dattelsüße und Kokosblütenzucker und hin und wieder etwas Honig werde ich mir die nächsten Wochen erlauben.
Zuckerfrei – Tag 2:
Bei meinem Morgenbrei (Haferbrei mit Kokosraspeln und gekochten Äpfeln) vermisse ich den Zucker nicht. Diesen habe ich schon lange aufgehört zu süßen. Tatsächlich komme ich heute eh schon mit viel weniger Zucker aus als noch vor einigen Jahren. Jahrelang habe ich Fruchtsaftschorlen getrunken. Zwar selber gemixt, aber trotzdem: Apfelsaft beispielsweise enthält genauso viel Zucker wie Cola. Im Moment trinke ich gerne Tee (Holunder-Minz-Tee mit etwas Zitronensaft und Ingwer drin) oder heißes Zitronenwasser. Dass Zucker in Fertiggerichten und Fertigsaucen enthalten ist, spielt für mich keine Rolle, da wir eigentlich immer frisch kochen (hin und wieder gibt es mal ne Fertigpizza von Followfood …, aber selbst die muss ich mir die nächsten vier Wochen verkneifen, denn auch sie enthält 11,3 g Zucker).
Zuckerfrei – Tag 3:
Mein Mann kommt mit einem Einkauf von Denns nach Hause. Mein erster Gedanke: „Da ist doch in der Tüte bestimmt meine Lieblingsschokolade drin“ – die dunkle Vollmilch von Rapunzel. Diese ist zum Beispiel weniger süß als eine Milka-Schokolade. Aber sie enthält immer noch 40,7 g Zucker, das entspricht 13 Zuckerstücken (zum Vergleich: Milka-Schokolade enthält 57 g). Leider aber deckt eine Tafel gute Rapunzel-Schokolade laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung fast meinen Bedarf an maximaler Zuckerzufuhr. Der liegt bei 50 g. Mein Mann hat mitgedacht. Es ist keine Schokolade drin.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich Erleichterung oder Enttäuschung verspüre.
Zuckerfrei – Tag 4:
Ich vermisse gar nichts.
Zuckerfrei – Tag 5:
Während ich diesen Artikel schreibe, muss ich mich stark am Riemen reißen, nicht einzuschlafen.
Häh – habe ich doch aufgehört, Zucker zu essen, um wieder energievoller zu werden, damit der Januar-Blues nicht nahtlos in den Februar-Blues wechselt. Und jetzt das: Ich fühle mich noch viel müder als zum Beispiel letzte Woche. Leider passt das ins Bild, denn in unzähligen Artikeln im Internet zum Thema zuckerfrei finde ich den Grund: Je mehr Zucker man täglich isst, umso größer ist der Entzug und die daraus resultierenden Begleiterscheinungen: Müdigkeit, Gereiztheit, Kopfweh. Passt bei mir. Denn ich liebe nach wie vor – wie ja schon oben erwähnt – Schokolade und Kuchen. Eins davon esse ich bestimmt täglich, und da meine ich jetzt nicht nur ein Stückchen Schokolade. :(
Zur Motivation recherchiere ich noch zwei Fakten zu Zucker:
1. Warum macht Zucker eigentlich müde?
Zucker treibt unseren Blutzucker genauso schnell in die Höhe wie er dann wieder sinkt. Das macht uns schlapp und antriebslos.
2. Warum ist zu viel Zucker noch schlecht für unseren Körper?
Zucker fördert Entzündungsprozesse im Körper, die unter anderem für die Entstehung von Depressionen verantwortlich sein können. Übermäßiger Zuckerkonsum ist für unsere Darmflora schlecht, denn damit können sich schädliche Pilze im Darm vermehren. Eine gesunde Darmflora hingegen kann unseren Serotoninspiegel und damit unser seelisches Wohlbefinden unterstützen.
Das Glückshormon Serotonin wird überwiegend in unserem Darm gebildet.
Zuckerfrei – Tag 6:
Samstagsfrühstück ohne Marmelade ist für mich echt bitter. Aber im Moment habe ich keine zuckerfreie zu Hause. Deswegen werde ich heute einen Kuchen backen, der frei von raffiniertem Zucker ist. Entweder backe ich einen komplett zuckerfreien Karottenkuchen, gefunden bei Fräulein Herzblut (den findet ihr hier) oder ich backe mir diese kleinen wunderbaren Apfeltartelettes.
Hier kommt das Rezept:
Hagebutten-Apfel-Tartelettes mit karamellisierten Walnüssen
Für 6 Personen
200 g Mehl (ich nehme den glutenfreien Kuchenmix von Bauck)
½ TL Backpulver
40 g Kokosblütenzucker
1 Prise Salz
100 g kalte Butter
+ etwas für die Förmchen
40 ml Wasser
30 g Kokosblütenzucker
80 g Walnusskerne
4–5 kleine Äpfel
etwas Saft einer Zitrone
1 Glas Hagebuttenmark (250 g) (gibt es auch zuckerfrei)
8 Tartelette-Förmchen
(11 cm Durchmesser)
* Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Mehl, Backpulver, Kokosblütenzucker, Salz und in Stücke geschnittene kalte Butter mit den Händen zu einem gleichmäßigen Teig verarbeiten. Den Teig in Frischhaltefolie einschlagen und mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
* 40 ml Wasser in einer Pfanne erhitzen und darin den Kokosblütenzucker so lange erhitzen, bis er geschmolzen ist. Die Temperatur reduzieren, die Walnusskerne in die Pfanne geben und so lange rühren, bis die Walnusskerne mit der Zuckerflüssigkeit überzogen sind. Walnusskerne auf einem Backpapier zum Trocknen verteilen. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit dem Nudelholz 2–3 mm dick ausrollen und ca. 13 cm große Kreise ausschneiden. Die Förmchen mit Butter einfetten und den Teig in die Förmchen drücken. Mit einer Gabel mehrfach in den Teigboden stechen, die Förmchen mit Backpapier belegen und mit Back-Hülsenfrüchten beschweren. Anschließend die Böden 12–15 Minuten blindbacken.
* Inzwischen die Äpfel schälen, in Spalten schneiden und mit etwas Zitronensaft beträufeln. Das Hagebuttenmark auf dem gebackenen Teig verteilen und mit den Apfelspalten belegen. Zum Schluss ein paar karamellisierte Walnusskerne auf die Füllung legen und die Tartelettes weitere 10 Minuten backen.
Zuckerfrei – Tag 7:
Heute erscheint der Blogartikel und ich bin auf eure Reaktionen gespannt.
Ich bin auf alle Fälle hoch motiviert, die nächsten 21 Tage noch durchzuhalten.
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