17•12•2018 ••

Driving home for Christmas


☞ Unser Geschenk für euch findet ihr ganz am Ende des Artikels ♥


Weihnachten war und ist für mich immer die wirklich schönste Zeit im Jahr. Ich bin eben auch ein Winterkind und ganz ehrlich, für viele sicher schwer nachvollziehbar, ich mag den Winter lieber als den Sommer. Und da natürlich ganz besonders die Vorweihnachtszeit. Die Wohnung sieht plötzlich ganz anders aus. Eingetaucht in Zweige, Glitzer und Kugeln. Wenn ich am Abend nach Hause komme, riecht es nach Tanne, Mandarinen und einfach nach Weihnachten. Der Geruch von Mandarinen ist für mich sowieso ein ganz spezieller. Es riecht nach dem Weihnachten meiner Kindheit. 


I'm driving home for Christmas ...


Zu Weihnachten fahren wir natürlich nach Hause, zu Mama und Papa. Und los geht es damit, dass mein Sohn und ich völlig ratlos vor dem Auto stehen und überlegen, wie wir denn all die Geschenke unterbringen können. Meist schaffen wir es dann doch irgendwie. Er hat einige auf dem Schoß liegen – und die Sicht nach hinten, die ist nur noch durch die Außenspiegel gewährleistet. Klischeehaft hätte ich dann am liebsten immer noch einen Weihnachtsbaum auf dem Dach. Den hat aber meist Mama zu Hause schon besorgt und vielleicht steht er mit viel Glück sogar schon im Ständer.

Und dann geht es los – natürlich ist Chris Rea mit an Bord. Mein Sohn fängt schon nach 50 Metern an, mit den Augen zu rollen, während ich lautstark „Driving home for Christmas“ zusammen mit Chris trällere. Ich liebe ja die Repeat-Taste. Und den Song kann ich sehr gut 250 km lang immer wieder hören, vielleicht noch im Wechsel mit „Last Christmas“. Mein endgenervter Sohn hält es nur aus, weil er weiß, dass jeglicher Widerspruch zwecklos ist. Und so lässt er es stoisch über sich ergehen.


Oh, I can't wait to see those faces ...


Angekommen bei Mama und Papa werden wir schon mal mit einem Gläschen Champagner empfangen, und so geht das meist auch den ganzen Tag weiter. Bis wir das Auto von den Geschenken befreit haben, sind alle schon leicht beschwipst und in dem Zustand geht es dann ans Weihnachtsbaumschmücken. Mein Vater sitzt dabei auf der Couch und gibt mit seinem Stock Regieanweisungen. „Hier ist noch eine Lücke, da hängen die Kerzen schief, die Kugeln sind an der falschen Stelle und der Baum steht jedes Jahr immer schiefer.“ Manchmal muss ich dabei an die Hoppenstedts denken. Aber am Ende stehen alle ganz andächtig vor einem schönen schiefen Baum. 

Am 24sten wache ich, wie schon in meiner Kindheit, immer noch mit einem Kribbeln im Bauch auf. Das ist und bleibt für mich einfach der schönste Tag im Jahr. Die Familie findet sich ausnahmsweise wie selbstverständlich gleichzeitig beim Frühstück ein, und es herrscht  eine aufgeregte Stimmung und wildes Durcheinander. Was wer noch besorgen muss, welches Geschenk noch nicht verpackt ist und wann man denn noch zu welchen Nachbarn geht. Dann preschen alle auseinander und jeder geht noch ganz hektisch seinen Aufgaben nach. Mein Sohn sitzt meist völlig verzweifelt mit Packpapieren vor seinen Geschenken und verklebt tonnenweise Klebeband, um die Geschenke doch noch irgendwie verpackt zu bekommen. Mein Vater muss wie 92 % der Männer doch noch mal ganz kurz in die Stadt, um noch eine „zusätzliche Kleinigkeit“ für meine Mutter zu besorgen. „Zusätzliche Kleinigkeit“ heißt im Klartext, er hat noch gar nichts. Meiner Mutter fällt meist ein, dass es vielleicht doch nicht reicht, mit dem Blaukraut für die Ente am ersten Feiertag und vielleicht sollte doch noch jemand Nachschub besorgen. Natürlich wird es reichen und natürlich wird, wie jedes Jahr, ein riesiger Berg übrig sein. Aber auch natürlich marschiere ich noch mal los und besorge Nachschub, um den Weihnachtsfrieden zu sichern. 


And it's been so long ...


Jetzt ist es aber so, dass ich aus einer Kleinstadt komme. Und da ist es auch nicht wie in München, dass man mal eben so in den Supermarkt huscht und gleich wieder zu Hause ist. Denn hier treffe ich, wie durch Geisterhand gelenkt, alte Schulfreunde und Bekannte und jeder will schöne Weihnachten wünschen und noch ein kleines Schwätzchen halten.

Das heißt, eine kleine Besorgung läuft hier nie unter 1,5 Stunden ab. Aber auch das ist Heimat und gehört dazu. Es ist einfach schön und ich genieße es sehr.

Ich merke immer wieder, dass hier die Hektik der Großstadt noch nicht so angekommen ist, die Prioritäten anders gelagert sind, und das hat etwas sehr Heimeliges und Entspanntes für mich. 

Zum Mittagessen gibt es bei uns traditionell „saure Zipfel“. Ein typisch fränkisches Gericht. Das sind fränkische Bratwürste, die in einem sauren Sud mit vielen Zwiebeln gekocht werden, dazu ein leckeres Bauernbrot.

Während des gesamten Tages legt jeder immer wieder seine Päckchen unter den Baum. Und ich weiß noch, früher ist man immer wieder um den Baum geschlichen und hat mal das eine oder andere Paket geschüttelt, um zu hören, was drin sein könnte. Heute macht das in geglaubt unbeobachteten Augenblicken natürlich mein Sohn. Ich muss schon immer wieder mal schmunzeln, wenn ich seine Aufregung spüre und die freudige Erwartung in seinen Augen sehe. Aber in unserer Kindheit war es doch genauso, oder? Ich kann mich noch so gut an dieses Gefühl erinnern. 

So langsam füllt sich der freie Raum unter dem Baum mit Geschenken, und am Nachmittag verschwindet jeder, um sich in ein hübsches Weihnachtsoutfit zu werfen. Denn nach dem traditionellen Kaffeetrinken gehen wir in die Kirche. Ganz ehrlich, ich liebe diese feierliche Stimmung, wenn am Ende des Gottesdienstes das Licht gelöscht wird und alle bei Kerzenschein „Stille Nacht“ singen. Das ist meist der Augenblick, in dem Weihnachten ganz bei mir ankommt.


But I will be there ...


Auf dem Nachhauseweg hält es mein Sohn meist kaum mehr aus vor Neugier und Aufregung. Und obwohl er mittlerweile ein Teenager ist, hat sich das bis heute nicht verändert.

Allerdings muss er sich noch etwas gedulden, denn zu Hause starten erstmal die Vorbereitungen für das Abendessen. Da gibt es bei uns Fondue oder Raclette. Denn wir lieben es alle, an diesem Abend lange am Tisch zu sitzen, zu reden und die Vorfreude auf die Bescherung zu genießen. Vorfreude ist doch schließlich die schönste Freude.

Aber irgendwann ist es dann soweit. Die Kerzen am Baum werden angezündet und Mami läutet das kleine silberne Glöckchen. Jedes Jahr gibt es immer die gleiche Diskussion, wer denn zuerst ein Geschenk bekommt. Denn beim Auspacken schauen alle immer zu und so zieht sich die Bescherung bei uns auch immer bis weit nach Mitternacht. Dazwischen klingelt immer wieder mal das Telefon mit Frohe-Weihnachten-wünschenden-Bekannten und das verzögert alles immer noch mal mehr. Aber es ist einfach wundervoll, wenn dieser Tag so gar nicht enden will. Wenn dann alle im Bett sind, sitze ich meist noch im Dunkeln in dem großen Sessel meines Vaters, schaue auf den funkelnden Baum, empfinde eine tiefe Dankbarkeit und lasse meinen Erinnerungen und Gedanken freien Lauf ... 


I sing this song to pass the time away ...


Ich weiß noch, wie man früher am ersten Feiertag oft ganz bald am Morgen aufgewacht ist, sich ins Wohnzimmer geschlichen hat und im Halbdunkel seine Geschenke begutachtet hat. Am liebsten hätte man alles gleich ausprobiert und mit allem gespielt. 

Auch heute schleiche ich mich noch im Halbdunkel ins Wohnzimmer, weil ich einfach dieses Gefühl sooo mag. Dieses Gefühl von Weihnachten zu Hause ...

 

Habt alle ein frohes Weihnachtsfest ...

 


Driving in my car driving home for Christmas


 

Unser Geschenk für euch

Und weil man lieben Menschen zu Weihnachten etwas schenkt, haben Sabine und ich für euch ganz bezaubernde Geschenkanhänger zum Downloaden designed. Einfach auf das Bild unten klicken und das pdf herunterladen. Ihr könnt die Anhänger dann auf einem hübschen Papier (z.B. Packpapier) ausdrucken. Viel Freude damit.♥

Download Geschenkanhänger

 

Kommentare

Heike
17•12•2018
Liebe Uli - ich sitze hier und habe Tränen in den Augen. Wenn mein Kommentar vor Tippfehlern strotz, dann ist das "deine Schuld"!!! So schön, was du schreibst - du schreibst mir aus der Seele. Ich bin zwar überhaupt KEIN Wintermensch, aber ich liiiiebe Weihnachten. Dieses Weihnachtsgefühl. In mir. Dieses Lächeln auf meinen Lippen. Diese Vorfreude. Dieses "Drivin' home for Christmas"-Gefühl. Diese Kindheitserinnerungen. Dieses Bauchkribbeln. Ich hab es immer noch. Mit 53. Und soll ich dir etwas sagen? Ich hoffe, es hört nieee auf. Dieses wunderbare Weihnachtsgefühl ganz tief in mir... Das wünsche ich dir auch. Von Herzen. Gesegnete Weihnachten!
FTF, Uli Heppel
19•12•2018
Liebe Heike, tausend Dann für deine schönen Worte. Da haben wir ja wieder mal was gemeinsam, wir beiden. Ich wünsche euch auch von Herzen ein frohes Fest. Lasst es euch gutgehen und bis bald. FROHE WEIHNACHTEN ♡Uli
Jutta
17•12•2018
Das erinnert mich alles an meine Weihnachten. Kleinstadt, das Lied von Chris Rea und auch ein Winterkind und und und Danke
FTF, Uli Heppel
19•12•2018
Liebe Jutta, das ist aber schön, wenn ich diese Erinnerungen in dir wecken konnte. Weihnachten ist einfach doch ein Gefühl, oder? Danke für deine Worte. FROHE WEIHNACHTEN ♡Uli
Helmut Achatz
17•12•2018
Tolle Idee mit den Geschenkanhängern
FTF, Uli Heppel
19•12•2018
Lieber Helmut, wir finden es super, dass sich auch ein Mann über die Anhänger freut. FROHE WEIHNACHTEN ♡Uli
Jörn
18•12•2018
Dein Weihnachtsartikel ist wunderbar! Ich liebe Deine Art Dinge zu beschreiben dass sie ans Herz gehen und einen wirklich berühren! 5
FTF, Uli Heppel
19•12•2018
Lieber Jörn, das ist aber ein sehr wertschätzendes Kompliment und das ich mich total freue. Das ist total schön, wenn ich meine Begeisterung für Weihnachten weitergeben kann. Vielen Dank. FROHE WEIHNACHTEN ♡Uli
Mamarelle
18•12•2018
Hallo Uli, hatte gerade ein Déjà-vu. Genauso war es sehr viele Jahre auch bei uns! Angefangen beim Champagner über die restlichen Besorgungen im Städtle ( haben wir uns jeh getroffen?!?) bis zum „ Stille Nacht singen in der Jakobskirche... kriege gleich ne Gänsehaut. Frohe Weihnachten
FTF, Uli Heppel
19•12•2018
Liebe Marielle, dann hoffe ich doch sehr, dass es dieses Jahr auch wieder mal so wird ;-) Auch wenn ihr sooo Viele seid, aber das ist ja auch genau das Schöne. Alle mal wieder zusammen, auch wenn es dann meist heiß hergeht. Ich wünsche euch FROHE WEIHNACHTEN ♡Uli
Susanne
19•12•2018
Sooo schön liebe Uli! So war es bei uns auch immer. Ich kann Dich voll verstehen! Weihnachten ist auch für mich immer noch etwas besonderes - wenn ich auch eher ein Sommerkind bin. Danke für Deinen gefühlvollen Blick hinter die Kulissen Hab eine wunderbare Zeit Liebe Grüße Susanne
FTF, Uli Heppel
28•12•2018
Liebe Susanne, ach, wie mich das freut. Offensichtlich greift der Geist der Weihnacht um sich. Hab eine schöne besinnliche Zeit. ♡Uli

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