02•12•2021 ••

Geteiltes Leid ist halbes Leid – die Wechseljahre

Bezahlte Partnerschaft mit www.wechseljahre-verstehen.de

Alle Frauen kommen irgendwann in die Wechseljahre – allerdings leiden nicht alle an Wechseljahresbeschwerden. Immer wieder liest und hört man, dass rund ein Drittel der Frauen die Wechseljahre tatsächlich beschwerdefrei durchleben. Da sagen Uli und ich nur „Herzlichen Glückwunsch“ und wir fragen uns, ob diese allgemeine Angabe vielleicht etwas veraltet ist und aus einer Zeit stammt, in der Frauen es noch peinlich fanden zuzugeben, in den Wechseljahren zu sein und damit Beschwerden zu haben. Denn an uns und an fast allen Freundinnen geht diese Laune der Natur nicht spurlos vorüber. Unsere Posts auf Instagram, in denen wir über unsere Schlafstörungen sprechen, gehören zu den meist-kommentierten Posts ...


Aaalso, wo seid ihr, ihr Frauen, die ihr gut gelaunt ohne jegliche Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Hitzewallungen diese Zeit durchlebt?


Egal, wir gehen jetzt einfach mal davon aus, dass diese Angabe nicht aus den 80ern stammt, denn in der Generation unserer Mütter war das Thema Wechseljahre einfach ein totales Tabuthema. Frauen, die nicht mehr fruchtbar waren, sollten erstens die Gesellschaft nicht mit ihren Themen belästigen (damals war ja selbst die Menstruation noch ein Tabuthema) und zweitens, sich doch einfach aufs Oma-Dasein zurückziehen. Für Frauen jenseits der 50, die in den 80ern öffentlich über die Wechseljahre gesprochen hätten, wäre der Peinlichkeitsfaktor wahrscheinlich sehr hoch gewesen.

Es hat sich etwas geändert: Die Wechseljahre sind wahrlich kein Tabuthema mehr. Mit uns Baby-Boomerinnen, die wir jetzt alle in den Wechseljahren sind, haben die Medien dieses Thema entdeckt und es vergeht fast kein Monat, in dem nicht wieder ein Buch dazu erscheint. Das finden wir natürlich sehr gut, denn wir haben ja selbst ein Buch zum Thema Älterwerden als Frau geschrieben – allerdings cool sind die Wechseljahre immer noch nicht. Müssen sie auch nicht sein, aber sie sollten einfach neutral als medizinisches Thema behandelt werden.

Bevor bei mir mit Ende 40 die Beschwerden (Hitzewallungen in der Nacht, schlechte Laune am Tag) losgingen, war ich tatsächlich der Meinung, dass ich das bisschen Wechseljahre mit meinem regelmäßigen Sport (ich bin mit 50 zuletzt einen Marathon gelaufen und mache mindestens einmal die Woche Yoga) im Griff behalte. Zudem habe ich eher Untergewicht als Übergewicht, auch etwas, was allen Frauen geraten wird, die Beschwerden in den Wechseljahren haben: Abnehmen und Sport machen.


Check, da konnte ich ‘nen Haken drunter machen und trotzdem haben meine Hormone mich im Stich gelassen.


Als ich 52 war, bin ich durch eine plötzliche Erkrankung so aus dem Gleichgewicht geraten, dass scheinbar meine Östrogene und mein Progesteron ihre Chance gewittert haben. Und ich habe tatsächlich drei Wochen am Stück fast nicht mehr geschlafen (im Durchschnitt zwei Stunden pro Nacht). Heulend bin ich zu meiner Allgemeinärztin gerannt, die mir erst einmal als Notfall-Kur eine Woche Schlaftabletten verschrieben hat. Zusätzlich meinte sie, ich solle doch mal mit meiner Frauenärztin darüber sprechen. Da ich mich bemühe meinem Körper nur Gutes zu tun, kam für mich bis dato nur Johanniskraut oder Mönchspfeffer, Sport und eine Ernährungsumstellung in Frage, um das Chaos der Hormone in meinem Körper zu bändigen.

 

Apropos Hormonchaos, was passiert da eigentlich in unserem Körper ...?

Ich kann euch da nur das Buch „Woman on Fire“ von Sheila de Liz oder die wirklich informative Seite www.wechseljahre-verstehen.de ans Herz legen. Zusammengefasst in Kürze: Das weibliche Sexualhormon Östrogen, das unter anderem auch für unsere schick aufgepolsterte Haut zuständig ist und im Zyklus einer noch fruchtbaren Frau kurz vor dem Eisprung vitalisierend und stimmungsaufhellend wirkt, verabschiedet sich in den Wechseljahren. Der Grund: Die Aktivität unserer Eierstöcke nimmt nach und nach über Jahre hinweg ab, sodass weniger Östrogen gebildet wird und es immer seltener zum Eisprung kommt. Dieser Östrogenmangel kann verschiedene Beschwerden verursachen, typisch sind beispielsweise Stimmungsschwankungen und Hitzewallungen. Dann gibt es noch ein weiteres wichtiges weibliches Sexualhormon, das Progesteron. Dieses „Nesthormon“ wird benötigt, damit sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnisten kann. Progesteron entspannt zudem unsere Nerven und unsere Psyche und sorgt für entspannten Schlaf. Wenn der Eierstock allerdings keine Eier mehr produziert, dann brauchen wir das Nesthormon nicht mehr. Dumm nur, dass wir Frauen ja eigentlich vorhatten, auch nach der ganzen Nestbauzeit noch ein Leben zu führen.

Das hat die Natur so einfach nicht vorgesehen, meint eine Freundin. Eine Theorie, die auch meine Frauenärztin Miriam vertritt.


Denn ursprünglich war gar nicht geplant, dass wir das Ende der Produktion unserer Eierstöcke überhaupt noch erleben und deshalb sei der Körper auch nicht auf das Verschwinden der Weiblichkeitshormone ausgelegt.


Ich habe tatsächlich mit einer Hormonersatztherapie (HRT) begonnen, damals in dieser wirklich schlimmen Phase meiner Dauerschlaflosigkeit. Nach 2 Wochen (!) habe ich wieder durchgeschlafen. Natürlich wollen wir hier nicht die Fahne der Hormonsubstitution hochhalten, das soll jede so machen, wie sie will, aber was wir wirklich wichtig finden ist, dass wir gut informiert durch diese Zeit gehen und uns austauschen darüber, dass Wechseljahre eben nicht nur „crazy und sexy“ – wie Angela Löhr in ihrem Buch schreibt – sind, sondern einen ganz schön ausknocken können.


Denn schließlich ist ja geteiltes Leid halbes Leid. Und jetzt sind wir gespannt, wie es euch in dieser Zeit ergeht?


Hier kommen noch einmal unsere Tipps, wo ihr euch weitergehend informieren könnt, aber auch Tipps für ein aktives Leben in den Wechseljahren bekommt: 

www.wechseljahre-verstehen.de
Hier wird alles rund um die Wechseljahre sachlich und gut aufbereitet erklärt.

Buchtipps für die Wechseljahre:

Woman on Fire von Sheila de Liz, Rowohlt Verlag

Die Gynäkologin Sheila de Liz ist die wirklich coolste Aufklärerin zurzeit. Sie hat nicht nur dieses tolle Buch über die Wechseljahre geschrieben, sondern unterhält auch einen wirklich sehr unterhaltsamen, aber auch informativen YouTube-Channel, in dem sie regelmäßig über weibliche Sexualität aufklärt!

Schlank und Fit durch die Wechseljahre von Tine Möller, riva Verlag

Auch wenn mir Sport bei meiner Schlaflosigkeit damals nicht geholfen hat, ist Fitness ein bedeutender Faktor, um sich auch in der zweiten Lebenshälfte wohlzufühlen. Tine Möller erklärt nicht nur, warum gerade Muskeltraining wirklich wichtig für uns Frauen in der Menopause ist, sondern hat in ihrem Buch auch mehrere Trainingsprogramme zusammengestellt. Keines dauert länger als 30 Minuten und der Body von Tine Möller spricht dafür, dass ihre Trainingspläne wirklich sehr ausgeklügelt sind.

Wechseljahre – ich dachte, ich krieg‘ das nicht von Diana Helfrich, Mosaik Verlag

Früher oder später werden wir sie durchleben, die Wechseljahre. Diana Helfrich, Expertin für Frauengesundheit und leidenschaftliche Pharmazeutin, klärt unaufgeregt, fundiert und unterhaltsam mit unterschiedlichen Erfahrungsberichten auf über die Wechseljahre und ihre Begleiterscheinungen. Sie teilt mit uns ihre besten Tipps, um diese besondere Zeit beschwerdefrei erleben und genießen zu können.


Und hier ein Roman über die Wechseljahre:


Das Leben keiner Frau von Caroline Rosales, Ullstein Verlag

Wenn man bedenkt, dass die Autorin dieses spritzigen und selbstironischen Romans wahrscheinlich die Wechseljahre noch vor sich hat, dann ist es umso verwunderlicher, wie treffend, detailgetreu und ehrlich sie die Episoden dieser Lebensphase beschreibt. 

Die Protagonistin Melanie findet sich plötzlich, fast über Nacht, nach ihrem 50. Geburtstag in einer komplett neuen Lebenssituation. Ihr bis dahin glamouröses Leben nimmt eine neue Abzweigung und sie ist mit Situationen konfrontiert, die ihr, der erfolgreichen und vom Leben verwöhnten Frau, sprichwörtlich die Luft zum Atmen nehmen. Ihre Mutter, zu der sie kein gutes Verhältnis hat, braucht plötzlich ihre Hilfe. Und dann sind da noch ihre erwachsene Tochter, die so gar nicht ihren Vorstellungen einer erfolgreichen und ehrgeizigen Frau entsprechen will und natürlich die Männer ... 

Wunderbar ironisch erzählt, ist dies ein Buch über „die Fallstricke der Emanzipation und den Fluch, alles zum ersten Mal zu machen“.

 

 

 

 

Kommentare

Katarina Schickling
02•12•2021
Ich gehöre tatsächlich zu den Glücklichen, die gar keine nennenswerten Beschwerden haben. Ganz geringfügig wirds mir zwischendurch mal anlasslos etwas wärmer, seitdem hab ich immer eine Haarspange in der Handtasche - das wars dann aber auch schon. Bei mir war schon mit Ende 40 Schluss mit der Menstruation - weder auf meine Schlafgewohnheiten noch auf mein körperliches Befinden hat sich das irgendwie ausgewirkt - und glücklicherweise auch nicht auf mein Liebesleben. Woran das liegt? Vermutlich einfach Glück gehabt... aber ich hatte auch nie Menstruationsbeschwerden oder ähnliche Probleme
FTF, Sabine Fuchs
03•12•2021
Du Glückliche ..., endlich kenne ich jemanden, die da so durchmarschiert. Liebe Grüße Sabine
Elke Fischer
02•12•2021
Das Buch von Sheila de Liz kann ich nur empfehlen. Ich habe Glück und wenigWechseljahresbeschwerden, für mich ist das beste, keine Periode mehr!!!
FTF, Sabine Fuchs
03•12•2021
Liebe Elke, im Moment ist es dann ja mit dir hier dann relativ repräsentativ. 2 von 3 haben keine Beschwerden. Auf Instagram sieht es im Moment auch so aus ... Lieben Gruß Sabine
Gabi Ryborsch
03•12•2021
Auch mich haben die Wechseljahre arg getroffen. Schlaflose Nächte, extreme Stimmungsschwankungen, Schweißausbrüche (besonders toll im Kundengespräch oder wenn man vor hauptsächlich männlichem Publikum eine Präsentation vorträgt). Habe in Absprache mit meiner Frauenärztin eine Hormonersatztherapie begonnen und siehe da: ich habe wieder ein Leben. Selbstverständlich muss jede Frau diese Frage für sich selbst beantworten. Für mich ist es der richtige Weg. Liebe Grüße und weiterhin eine schöne Adventszeit
FTF, Sabine Fuchs
03•12•2021
Wie gut, dass es dir auch wieder besser geht.. Bei mir war das auch damals wie eine Erlösung ... Liebe Grüße und einen schönen 2. Advent Sabine
Doris Rasevic-Benz
03•12•2021
Hallo Ihr Lieben, Ihr habt jemanden gesucht, der nichts von den Wechseljahren gespürt hat. Hier ist sie. Ich habe nichts gemerkt. Es war einfach vorbei. Das hat aber sicher besondere Gründe. Da ich immer sehr viele Probleme mit meiner Periode hatte, die nie, nie, nie regelmäßig war und ich in den letzten Jahren ca. 3 Wochen Blutungen hatte, hat mir meine damals neue Gynäkologin eine besondere Pille verschrieben. Welch eine Wohltat! Zum ersten Mal hatte ich eine Haut ohne Akne (ich musste früher öfter Antibiotika nehmen, weil sich der eine oder andere Pickel übel entzündet hatte und das halbe Gesicht geschwollen war – so was kann sehr gefährlich werden!), meine Tage kamen jetzt verlässlich, kaum Schmerzen, geringe Blutung. Irgendwann habe ich dann komplett aufgehört mit den sieben Tagen Pillenpause und habe sie einfach durchgehend genommen. Da mit der Pillenpause ist ja nur ein Fake, damit sich Frauen wie "Frauen" fühlen können (Ich habe mal gelesen, das sei eine Forderung eines katholischen Kirchenmanns gewesen). Noch ein paar Jahren meinte meine Gyn, ich sei ja nun schon ein bisschen zu alt für die Hormone und außerdem, bei meinem Übergewicht … Also habe ich sie abgesetzt. Und – es kam nichts mehr. Die Ärztin war erstaunt, denn ich war ja erst 48 Jahre alt. Ich war aber nur froh. Bei meinen Problemen, gestatte ich mir den Zyklus "Plage" zu nennen. Ich habe nichts, überhaupt nichts gemerkt. Da ich aber eine Reihe anderer Erkrankungen habe, habe ich trotzdem sehr häufig Hitzewallungen und andere Beschwerden. Depressionen aber sicher nicht. Wenn ich mich scheiße fühle, dann wegen Ereignissen, nicht weil da irgendwas in mir macht, was es will. Ich habe jetzt wieder eine Haut wie damals vor der Pubertät. Leider ist sie sehr trocken, dazu kommt eine Rosazea. Was auch toll ist: mir wachsen keine Körperhaare mehr. Kein Rasieren an den Beinen (untenrum und unter den Achseln war sowieso freier Wildwuchs – ich bin 70er sozialisiert und dachte immer: "Warum kahl wie ein Baby. Das kommt schon noch früh genug."). Leider gingen mir auch die Haare auf dem Kopf aus. War wohl auch eine Folge meiner Erkrankungen, die einfach stressen. Seit ich Regain nehme, ist die Haarpracht wieder nachgewachsen, werden aber nicht mehr so lang wie früher. Muss man dann halt lebenslang nehmen. Früher musste ich fast täglich mein Haar waschen, so stark hat es gefettet. Es war aber schön und ich hatte sehr viel Haar. Jetzt ist es extrem trocken, ich wasche es nur noch alle sieben Tage. Eigentlich ohne Grund, denn es ist weder fettig, noch stinkt es, klebt es oder sieht sonst wie komisch aus. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das jetzt als Vorteil meines Alters betrachten soll. Sexyier war es früher. Jetzt fliegt es frei herum und mein Mann nennt mich morgens Gundel Gaukeley. Das Gewicht … Ich habe sooo was von zugenommen! Gut, das war immer ein Problem. Heute weiß ich, dass ich an Hashimoto leide und da kann man vergessen, das Gewicht unter Kontrolle zu haben. Mal geht es einfach runter, und dann wieder rauf. Ich hielt das lange für ein psychisches Problem, habe mich geschämt, Schuldgefühle entwickelt, usw. und habe fast eine Magersucht entwickelt. Aber das war es nicht. Ich will heute nicht mehr schlank sein, nur etwas weniger Gewicht haben. Seit zwei Jahren lebe ich weitgehend ketogen und habe schon abgenommen. Es geht sehr langsam, was ich jedoch gut finde. Der Körper braucht seine Zeit. Diese Ernährungsform hilft mir genauso, um meine anderen gesundheitlichen Probleme zu mildern. Was mir eigentlich schon seit 20 Jahren gefällt (ich bin jetzt 60), dass ich alt sein darf, dass ich nicht mehr auf dem Laufsteg sein muss, dass ich endlich irgendwie unsichtbar geworden bin. Ich habe die Freikarte für Komisch-sein erhalten. Ich bin reif und ein bisschen weise, und endlich zählen meine inneren Werte. Nur beruflich macht mir das Alter etwas Angst. Als Grafikerin sollte Frau ja irgendwie ausstrahlen, up-to-date und flott zu sein. Ich soll was darstellen, was ich nicht mehr bin. Was ich nie war. Die magische Zahl 60 gibt dem ganzen meiner Empfinden nach einen gewissen Makel. Was früher als bodenständig, vernünftig und unpretentiös bewertet wurde, ist jetzt altbacken. Ich fühle mich weniger denn je als Frau. Mit meinem Geschlecht habe ich mich ohnehin nie besonders identifizieren können. Ich habe mich immer als Mensch empfunden. Für Männer war ich sowieso eher Kumpel und Kollegin. Manchmal hat mich das traurig gemacht, weil ich mich nach Liebe gesehnt habe. Aber mit Ende 30 war das nicht mehr wichtig für mich. Und jetzt ist mir das völlig egal. Das empfinde ich als große Freiheit. Ich bin seit 10 Jahren verheiratet. Mit einem Mann, der mich liebt, so wie ich bin – wenn ihn nicht gerade eine Laus über die Leber gelaufen ist :)). Ich genieße es, dass wir sehr kumpelhaft miteinander sind. Das empfinde ich als authentisch, stabil und viel entspannter. Über unsere Alterserscheinungen lachen wir, ziehen uns gegenseitig auf, ja wir zelebrieren das sogar. Wir verändern uns in eine Richtung, in die man nur gehen kann, wenn man nicht jung stirbt. Humor ist das wichtigste Gepäck, wenn man ins Alter hineingeht. Ich wünsche Euch allen, dass ihr gut durch die Lebensphase kommt, und all die Vorteile entdeckt und leben könnt, die das Alter mit sich bringt.
FTF, Sabine Fuchs
03•12•2021
Liebe Doris, dankeee für deine Ehrlichkeit. Da du ja nicht gerade frei von gesundheitlichen Problemen bist, scheint es mir mehr als gerecht, dass du keine Wechseljahrebeschwerden hattest. Vielleicht ist ja die Natur manchmal doch gerecht?
Claudia Koll
03•12•2021
Ich bin noch mittendrin in den Wechseljahren - parallel zum Höhepunkt der Pubertät meines 17 jährigen Sohnes ist das oft einfach „Hormonkrieg“ in der Familie. Das Schlimmste aktuell ist, dass ich fast durchwegs Blutungen unterschiedlicher Stärke habe und die 1-2 Tage ohne Blutung mich nicht wirklich glücklich machen. Geht außerdem ziemlich ins Geld mit o.b. das Leben überwiegend zu gestalten. In jeder Handtasche, Wanderrucksack und Kosmetiktasche liegt ein Vorrat. Habe mittlerweile viele Möglichkeiten der Unterstützung getestet, Hormonbehandlung kommt leider nicht in Frage, da ich durch die Pille in der Schwangerschaft ein Hellp Syndrom hatte. Mir hilft in diesen Phasen viel Schlaf, ausreichend Bewegung an der frischen Luft und wenig Stress (gar nicht so einfach das dann einzuhalten). Mein Licht am Ende des Tunnels ist das Wissen, dass diese Zeit irgendwann mit dem Ende der Periode vorbei ist und dass ich nicht alleine mit dem Problem bin. Wünsche allen in den Wechseljahren gute Freundinnen, starke Nerven und Durchhaltevermögen - und diejenigen, welche ohne Beschwerden da durch kommen beglückwünsche ich. Euch allen eine gute Zeit - bleibt wild!
FTF, Sabine Fuchs
03•12•2021
Liebe Claudia, ui ja, die doppelten Wechseljahre, äh Pubertät hören sich anstrengend an. Ja wir sind nicht alleine und das tut gut zu wissen. Lieben Gruß Sabine
Juliane
03•12•2021
Ich hab bis 56 gedacht, dass die Wechseljahre spurlos an mir vorbeigehen und war jedes Jahr direkt beleidigt, wenn meine Frauenärztin mir Östrogensalbe angeboten hat. Seit einem Jahr nehme ich die, ist super und eine so geringe Dosierung, dass ich mich gar nicht gefährdet fühle. Meine Mutter gehört zur Generation, die eine viel höhere Dosis oral mit Östrogentabletten bekommen hat und dann kam mit 60+ der Brustkrebs... Aber vielleicht hatte der auch ganz andere Ursachen... Jetzt nehme ich zusätzlich Progesteron-Salbe (für den Schlaf) und DHEA (gegen Infektanfälligkeit). Das hilft! Ich ärgere mich jedes Mal, wenn Hormonersatztherapien in den Medien pauschal verteufelt werden. Wobei eine regelmäßige Krebsvorsorge natürlich grundsätzlich Sinn macht - mit und ohne zusätzliche Hormone. Danke für Eure Initiative zu diesem wichtigen Thema über das wir untereinander noch viel zu wenig sprechen!
FTF, Sabine Fuchs
03•12•2021
Liebe Juliane, kommt mir irgendwie bekannt vor, zu denken, das Ganze geht spurlos an einem vorüber. ;). Mir hat das Abwägen geholfen .., was langfristig für mich und meinen Körper schädlicher ist. Und das Nichtschlafen war einfach arg. Aber wie gesagt, das muss jede selbst für sich entscheiden. Lieben Gruß Sabine
Sanne
03•12•2021
Hallo ihr tollen Frauen, bei mir begannen die Wechseljahrebeschwerden schon mit Anfang 40. Bei meiner Mutter war das ähnlich: vor allem Hitzewallungen, vermehrt Kopfschmerzen und Migräne, vereinzelt Stimmungsschwankungen. Ich habe schon immer meinen Eisprung gespürt, sodass ich auch unter der Hormonspirale (ohne monatl. Blutungen) meinen Zyklus dokumentieren konnte. Der war dann nur noch alle 3-4 Monate spürbar. Meine Frauenärztin hat mich nicht ernst genommen und erst nach meinem verzweifelten Bitten einen einmaligen Hormonstatus über eine Blutanalyse erstellt. Ergebnis: alles unauffallig! Die Beschwerden nahmen jedoch zu, vor allem die Schlaflossigkeit. Vor drei Jahren habe ich dann eine Heilpraktikerin gefunden, die sich u.a. auf die Wechseljahre spezialisiert hat. Auf ihren Rat hin habe ich mir zunächst erst einmal die Hormonspirale ziehen lassen, einen Hormontest über eine Speichelanalyse gemacht und nach dem Ergebnis eine alternative Hormontherapie begonnen. Was soll ich sagen: Ich habe keine Hitzewallungen mehr, schlafe durch und die Migräne taucht maximal 1x im Jahr auf. Meine Lebensqualität hat sich um ein vielfaches verbessert!
FTF, Sabine Fuchs
03•12•2021
Liebe Sanne, toll dass du einen Weg gefunden hast. Die Hormone können wirklich ganz schönen Terror verursachen ;( Liebe Grüße Sabine
Gudrun
05•12•2021
Hier kommt eine Frau ohne Wechseljahresbeschwerden. Ich bin da durch und habe mich selbst gewundert. Ob das die guten Gene sind. Auch von meiner Mutter kenne ich die Beschwerden nicht. Meine Schwiegermutter hatte dagegen mit unwahrscheinlichen Schweißausbrüchen zu kämpfen. Wenn andere Frauen sich über Wechseljahrsbeschwerden unterhielten, dann bekam ich fast schon ein schlechtes Gewissen. Ich konnte da nicht mitreden, für mich natürlich gut. Nach einer Brustkrebserkrankung muss ich seid letztem Jahr eine Antihormontherapie machen. Die paar Hormone, die ich mit 67 noch habe, werden jetzt auch noch unterdrückt bzw. entzogen. Also nochmal künstlich herbeigeführte Wechseljahre. Aber auch da werde ich verschont. Da bin ich doch sehr dankbar. Liebe Grüße Gudrun

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