Die Buchstaplerin #14 Krimi

Lest ihr gerne einen guten Krimi? Dann hat unsere Buchstaplerin Corinne hier ein paar richtig gute Tipps für euch. Wir können euch Spannung und Nervenkitzel garantieren. Denn ...

„Warum machen wir es uns mit Serienmördern bequem auf dem Sofa? Das angstfreie Ambiente hilft, die eigenen Ängste zu verdrängen. Jeder hat ein gewisses Angstpotenzial, das wird dann verbraucht. Sie helfen uns, das Reale besser zu verstehen.“

So erklärt Sebastian Fitzek, einer der erfolgreichsten deutschen Thriller-Autoren, in einem Interview mit dem Deutschlandfunk, die Faszination des Genres „Krimi“.

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Lange wurden Krimis als Schund-Literatur belächelt, aber spätestens seit Commissario Brunetti, Kurt Wallander und Kommissar Kluftinger ist eine gut sortierte Abteilung „Spannung“ fester Bestandteil jeder Buchhandlung. Ob blutrünstiger Thriller, Psychodrama, Regionalkrimi, Kriminalkomödie oder Spionagegeschichte: Auf der ganzen Welt werden in Deutschland die meisten Krimis gelesen. Grund genug, diesem immer noch oft unterschätzten Genre eine Kolumne zu widmen.

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Fabio Lanz: „Ein kaltes Herz“ (Kein und Aber Verlag)

Sarah Conti ist Spezialistin für besondere Mordfälle bei der Züricher Kantonspolizei und gehört zu den Besten auf ihrem Gebiet. Als sie zum Fund einer grausam zugerichteten Leiche am Zürichsee gerufen wird, stockt ihr der Atem: dem stadtbekannten Anwalt Kaspar Feldmann wurde das Herz herausgerissen. Ein Hinweis auf die Herzlosigkeit des knallharten Juristen? Seine Familie hüllt sich in Schweigen, wobei sich ihre Trauer in Grenzen hält.

Ein kleines Herz am Fundort erweist sich als Wegweiser in eine düstere Welt voller Gewalt, Geheimnissen, Lügen, falsch verstandener Loyalität und gefährlichem Gedankengut …

Eine nach außen hin friedlich und beschaulich wirkende Schweiz und eine sympathische Ermittlerin, deren Mut, Instinkt und engagiertes Auftreten auch vor einer furchteinflößenden Bruderschaft nicht Halt macht, lassen auch noch weitere Fälle am Zürichsee hoffen! Für alle, die es nicht so blutrünstig mögen und deren Focus auf guter Polizeiarbeit liegt!

 

Tana French: „Der Sucher“ (Fischer Scherz Verlag)

Cal Hooper war die meiste Zeit seines Lebens Cop in Chicago, aber nach einer schwierigen Scheidung, die bei ihm zu einer tiefen Lebenskrise geführt hat, möchte er nur noch sein kleines Cottage in Irland renovieren, die Natur genießen und seine innere Balance wiederfinden.

Er freundet sich mit einigen Dorfbewohner*innen an, aber irgendetwas lässt ihn nicht zur Ruhe kommen. Immer wieder taucht ein Kind bei ihm auf, das ihn um Hilfe bei der Suche nach seinem verschwundenen Bruder bittet. Zeitgleich werden in umliegenden Farmen immer wieder grausam zugerichtete Tierkadaver gefunden. Cals Ermittler-Gen lässt ihn Nachforschungen auf eigene Faust anstellen, was allerdings im Dorf mit Argwohn und Missfallen betrachtet wird, denn unter der idyllischen Oberfläche stinkt es gewaltig ...

Tana French ist eine Meisterin darin, Spannung langsam, raffiniert und unterschwellig aufzubauen, eine bildhafte Atmosphäre zum Eintauchen zu kreieren und durch psychologisch fein gezeichnete Charaktere einen Erzählsog zu erzeugen, dem man sich kaum entziehen kann.

Für alle, die literarische Thriller mit viel Atmosphäre mögen, die menschliche Fragen anstoßen und zum Nachdenken anregen!

 

Andreas Gruber: „Todesschmerz“ (der Hörverlag)

Es gibt nicht viele Krimireihen, auf deren Fortsetzung ich immer wieder aufs Neue gespannt bin. Zu meinen absoluten Lieblingsermittlern gehört Maarten S. Sneijder, der niederländische Profiler am BKA Wiesbaden, der auf den ersten Blick wie ein Kotzbrocken wirkt, Bücher klaut, seine Migräne mit Joints und Vanille-Tee bekämpft und dabei brillant seine Fälle löst. Immer an seiner Seite ist Sabine Nemez, die er unterrichtet hat und die mittlerweile zu einer Partnerin auf Augenhöhe geworden ist.

Im neuesten Fall werden Sneijder, Nemez und das Team nach Norwegen abgezogen, um dem Mord an der deutschen Botschafterin auf die Spur zu kommen, wobei sich die norwegische Polizei nur wenig kooperativ zeigt. Doch plötzlich stehen Sneijders Leute im tödlichen Visier des geheimnisvollen Mörders und sein kriminalistischer Spürsinn und seine Kreativität wird auf eine harte Probe gestellt ...

Bei der Reihe um Marten S. Sneijder bevorzuge ich die Hörbücher, weil Achim Buch den Niederländer mit dem charmanten Akzent grandios lebendig werden lässt und er es mit seiner Stimme schafft, Spannung aufzubauen, der man sich nicht entziehen kann.

Für alle, die ein Faible für kantige Typen haben, wobei neben dem Nervenkitzel auch der Humor nicht zu kurz kommt!

 

Paula Hawkins: Wer das Feuer entfacht (Blanvalet Verlag)

Kein klassischer Krimi, aber trotzdem ist ein Mord der Ausgangspunkt dieser dunklen Geschichte: Miriam findet auf dem benachbarten Hausboot die Leiche des ermordeten Daniel, einem jungen Mann, der schon länger unter ihrer Beobachtung steht. Für die Polizei steht schnell Laura, eine junge, labile Frau, die mit dem Opfer die Nacht verbracht hat, als Täterin fest. Doch immer mehr stellt sich heraus, dass noch weitere Menschen ein Interesse am Ableben Daniels haben. Wie ein Spinnennetz verweben sich die einzelnen Erzählstimmen zu einem undurchschaubaren Gebilde aus Lügen, Geheimnissen und Rachegedanken. Kämpft der Roman im ersten Drittel noch mit ein paar Längen, nimmt er aber dann immer mehr an Fahrt auf und die Lösung, die gerade noch ganz klar zu sein schien, führt in eine weitere Sackgasse …

Für alle, die sich gerne auf falsche Fährten locken lassen und dabei nicht aufgeben, nach der Wahrheit zu suchen!

 

 

Anne Nordby: Eis. Kalt. Tot. (Gmeiner Verlag)

Zu einer guten Krimi-Kolumne gehört natürlich auch unbedingt eiskalter Nervenkitzel aus dem hohen Norden: Im Kopenhagener Hafenbecken schwimmt zwischen den Eisschollen eine grausam zugerichtete Leiche. Als kurz darauf ein ähnlich in Szene gesetzter Seehund-Kadaver am Strand gefunden wird, zieht das Ermittler-Team der Mordkommission die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen dazu. Ihr fotografisches Gedächtnis führt sie in ihre ehemalige Heimat Grönland, in der Mythen und Legenden im Leben der Menschen eine große Rolle spielen. Die Mordserie in Kopenhagen nimmt immer bizarrere Formen an, die eisigen Temperatuten von -15 Grad setzen allen Beteiligten zu und der Wettlauf gegen die Zeit hat gerade erst begonnen …

Für alle Fans der Nordic-Noir-Krimis, die eisige Spannung, grausame Details und Gänsehaut verursachenden Thrill suchen!

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Vielen Dank! Der Gmeiner Verlag stellt uns drei Exemplare zur Verfügung, die wir auf Instagram verlosen dürfen!

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A.K.Turner: „Tote schweigen nie“ (Droemer Verlag)

Eine beeindruckende Neuentdeckung ist der grandiose Auftakt um die punkige Rechtsmedizin-Assistentin Cassie Raven, die nach außen tough, schräg, provokant wirkt, jedoch hinter ihrer verletzlichen Fassade mit viel Empathie und Sensibilität die Liebe zu ihrem Job lebt. Sie spricht mit den Leichen, die auf ihrem Tisch landen, und gibt sich nie mit dem ersten Augenschein zufrieden - sehr zum Missfallen ihrer Vorgesetzten. Als sie eines Tages in das tote Gesicht ihrer ehemaligen Lehrerin und Mentorin blickt, die angeblich durch einen Badewannenunfall gestorben sein soll, ahnt Cassie ein Verbrechen und zusammen mit der unterkühlten, strengen Polizistin Phyllida Flyte versucht sie der Wahrheit auf die Spur zu kommen …

Gothic-Cassie rockt die Pathologie, besticht durch forensisches Wissen und ihren vielschichtigen Charakter! Der erste Band verspricht weitere spannende Entwicklungen für Cassie Raven und Phyllida Flyte!

Für alle, die sich für Forensik interessieren und - wie ich - eine Schwäche für außergewöhnliche Protagonistinnen haben!

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„Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“

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besang in den 60er-Jahren schon Bill Ramsay, seither hat sich der klassische Krimi verändert und differenziert. Mittlerweile ist fast für jeden Geschmack etwas dabei: blutrünstig, politisch, sozialkritisch oder humorvoll, dabei ist die Thriller-Palette so vielfältig und bunt wie nie zuvor!

Für mich bereitet ein spannungsgeladener Krimi, den ich gemütlich auf dem Sofa mit einer schönen Tasse heißen Tee genieße, ein Mordsvergnügen - am liebsten mit Gänsehaut-Faktor!

Und mit welchen Krimis verzieht ihr euch am liebsten in eine ruhige Ecke?

Wir lesen uns!

​Eure Buchstaplerin