25•01•2024 ••

Macht ois koan Spaß mehr …

Bestes Schiwetter: Die letzten Tage hat es geschneit, der Himmel ist blitzeblau, ich steige in eine Gondel, die mich an einem Donnerstag außerhalb der Ferien in das vermutlich leere Schigebiet der Steinplatte bringen wird. Ein wirklich alter Mann mit einer Top-Schiausrüstung steigt mit uns ein. Beim Hinsetzen meint er im breitesten Österreichisch: „Macht ois koan Spaß mehr.“

Eigentlich bin ich kurz davor ihm zu erwidern, wenn ihm Schifahren keinen Spaß mehr macht, dann solle er sich doch das Geld sparen. Natürlich habe ich nichts gesagt, aber wie kann es sein, dass dieser alte Mann bei optimalen Schibedingungen am Beginn eines Schitags keine Freude mehr empfinden kann?

Allerdings weiß ich genau, warum dieser Satz in mir nachhallt. Dieses Jahr habe ich erstmalig die Rauhnächte genutzt, um das Jahr 2023 zu reflektieren, aber auch über mich nachzudenken.


Mein Vorhaben für dieses Jahr ist, meinen Fokus wieder auf das Positive zu richten. Auf das Positive in der Welt, auf die inspirierenden Eigenschaften der Menschen, die mich umgeben, auf das Schöne meiner Umgebung.


Ich frage mich, woran es liegt, dass viele mit zunehmendem Alter Schwierigkeiten haben, die schönen Dinge des Lebens zu erkennen. Es ist doch auch erstaunlich, dass jüngere Menschen die Welt immer noch positiver sehen als Ältere.

In dem Buch von Mel Robbins „The High 5 Habits“ finde ich die Erklärung:


In unserem Hirnstamm gibt es ein Netzwerk, das retikuläre Aktivierungssystem – genannt RAS, das wie ein Filter alle Informationen verarbeitet, die in unser Hirn kommen. Es entscheidet, was wichtig für uns ist.


Im Prinzip gibt es nur vier Dinge, die das RAS durchlässt:

1. Den Klang deines Namens
2. Alles, was deine Sicherheit und die deiner Angehörigen gefährdet (also alles Negative, was du jemals in deinem Leben gehört oder erlebt hast). Das RAS übernimmt also eine ganz wichtige Schutzfunktion
3. Wenn dein Partner dir signalisiert, dass er gerne Sex hätte
4. Alles, worauf du dich fokussierst, was für dich im Moment wichtig ist.

Punkt 1 und Punkt 3 ist ja wohl klar und bedarf keinerlei Erklärung. :-)

Zu Punkt 2:
Ich kehre jetzt noch einmal zu dem alten Mann zurück in der Gondel. Vermutlich hat er abgespeichert, dass bei gutem Wetter und Superschnee, die Leute besonders schnell fahren, dass bei gutem Wetter der Andrang in Schigebieten extrem hoch ist und damit die Gefahr zunimmt, dass er zusammengefahren wird. Zudem hat er gerade an der Kasse 58 Euro für einen Halbtagespass bezahlt, was ihn daran zurückdenken lässt, dass es Zeiten gab, als der Halbtagespass 25 Mark gekostet hat. Sein Hirn hat also keinen Platz mehr für all das Schöne, das ihm dieser Tag bringen könnte. Traurig, gell?


Wer durch negative Erlebnisse das Leben nur mehr als Herausforderung sieht, stellt unbewusst seinen
RAS-Filter so ein, dass vor allem Informationen ins Bewusstsein dringen, die diesen Fakt bestätigen.


Gutes und Schönes kann so kaum mehr gesehen werden – im Gegenteil: Manche Menschen sammeln sogar noch die negativen Erlebnisse von anderen Menschen und geben diese weiter.

Zu Punkt 4: Die gute Nachricht, wir können unser RAS austricksen: So können wir uns auch natürlich im Umkehrschluss beibringen, Dinge zu sehen, die uns glücklicher machen, die uns aufbauen und die uns zu unseren Träumen führen. Meine Großmutter beispielsweise hat Zeit ihres Lebens viele vierblättrige Kleeblätter gefunden, da sie irgendwann einmal beschlossen hatte, dass sie eine Person ist, die Glück hat und vierblättrige Kleeblätter findet.

Ich kann mich also bewusst entscheiden, mich auf die guten Sachen zu fokussieren, die mir jeden Tag widerfahren und meinen „RAS-Filter“ darauf trainieren, dass das Schöne wieder mehr Platz in meinem Hirn bekommt. Gerade in unseren herausfordernden Zeiten begeistert mich diese Fähigkeit unseres Gehirns.

Dazu passend möchte ich die Gedanken von Dr. Petra Bock, Berlin, aus ihrem Neujahrscoaching mit euch teilen: 

„Je schlimmer es draußen erscheint, desto mehr fokussieren Sie sich auf Ihre Entwicklung, Entfaltung und Lebensqualität. Lähmende Angst, übergroße Vorsicht, Scham und Schuldgefühle dafür, dass es Ihnen gut gehen darf, bringen niemandem etwas ...


... Ich sehe es so: Gerade weil es anderen schlecht geht, haben wir die Aufgabe, etwas Wertvolles aus unserem Leben zu machen, das Sie und anderes Leben auf der Erde bereichert.“ Dr. Petra Bock, Berlin


Ein Grund mehr, meinen RAS-Filter so zu trainieren, nur noch das Gute durchzulassen, was mir jeden Tag passiert. Macht ihr mit? 

 


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Kommentare

Jona Temesfoei
27•01•2024
Liebe Sabine, seit 5 Jahren (so ungefähr, jetzt werde ich 60) versuche ich mich täglich auf das Positive zu fokussieren! Es macht mein Leben so viel einfacher und sogar erfolgreicher! Gerade in dieser Welt, so wie sie im Moment erschüttert wird, ist das wichtig! Liebe Grüße Jona
FTF, Sabine Fuchs
28•01•2024
Liebe Jona, da hast du ja dein RAS schon perfekt programmiert!! Lieben Gruß Sabine

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