Meine persönliche Immobilienblase in München
Neulich habe ich gelesen, dass die Gefahr einer Immobilienblase in München mit am größten ist, und das weltweit. Selbst Städte wie Hongkong und Toronto liegen noch dahinter. Dass die Preise hier in München mittlerweile in astronomische Höhen geschossen sind, habe ich gerade am eigenen Leib erfahren. Klar, bei der derzeitigen Niedrigverzinsung investieren alle in Immobilien. Somit ist der Markt leergefegt und die Preise steigen immer weiter. In den letzten zehn Jahren haben sich die Preise in der Landeshauptstadt oft mehr als verdoppelt und anscheinend klettern sie noch weiter.
Das ist mein Atelierraum. Die hübsche Dame auf dem Bild ist übrigens meine Mama ;-)
Und genau in dieser ungünstigen Zeit wurde mir im Herbst letzten Jahres – nach 18 Jahren – mein Büro gekündigt. Wegen Eigenbedarf. Das war ganz ehrlich erstmal ein Schlag für mich. Ich dachte immer, hier bleibe ich, bis ich nicht mehr arbeite oder tot umfalle. Pustekuchen. Zuerst fiel ich mal in eine Schockstarre und konnte gar nichts machen. Und irgendwann begann dann die große Suche.
Natürlich hatte ich eine grobe Vorstellung davon, wie schwierig es in München sein wird, neue Räume zu finden. Die Realität übertraf dann aber doch noch alles.Mein neuer Lieblingsort, die Küche.Es ist ja auch allgemein bekannt, dass in München an jeder Ecke Gewerbeimmobilien leerstehen und man ganz „leicht“ für einen Apfel und ein Ei etwas spektakuläres und tolles Neues findet.
Zu der Zeit war ich tatsächlich noch einigermaßen zuversichtlich. Ich dachte mir, irgendwas wird sich auftun. Gleichzeitig sah ich mein altes Büro plötzlich wieder mit ganz neuen Augen. Auf einmal fiel mir wieder auf, wie schön es ist, welch geniale Lage es hat, nämlich mitten in Schwabing, und wie wohl ich mich da fühlte. Jeder, der die Räume das erste Mal betrat, war total begeistert von der Atmosphäre. Und was soll ich sagen, das machte es natürlich nicht einfacher, etwas Neues und Adäquates zu finden.
Es sträubte sich alles in mir, diese Räume aufzugeben, und ich unternahm auch fast alles, damit das nicht passieren müsste. Leider ohne Erfolg.
Und so begann der lange und frustrierende Leidensweg der Raumsuche in München.
Wer hier in letzter Zeit schon mal auf Raumsuche war, der kann sehr gut nachvollziehen, was das bedeutet.
Das Atelier ...
Ich hatte 8!!! Makler beauftragt, von denen, um es kurz zu machen, nicht ein einziges Angebot kam. Makler sind sowieso ein sehr eigener Schlag an Menschen, die Erfahrung habe ich zur Genüge gemacht. Zudem liefen so viele Suchaufträge auf den einschlägigen Plattformen, dass mein E-Mail-Postfach heiß lief.
Jeder in meinem Bekannten- und Freundeskreis war informiert.
Über die Geschichten, die mir während der gesamten Suche immer wieder passierten, könnte ich ein Buch füllen. Angefangen von unrenovierten Kellerlöchern, über gigantische Ablösen für Sperrmüll und dunklen Bruchbuden – und all das für Quadratmeterpreise, die schwindelerregend sind. Ich wollte ja in Zukunft nicht nur für meine Büromiete arbeiten. Und bei all diesen Erfahrungen dachte ich mir immer wieder:
Wann platzt die Immobilienblase in München?
Das kann doch nicht mehr so weitergehen. Wer soll sich das denn überhaupt noch leisten können? Immer wieder fielen mir bei meiner Suche auch die Leerstände auf, die offensichtlich als Investment oder Zweitwohnsitz durchgehen. Das ist irgendwann so nervig und frustrierend und ich hatte eine unglaubliche Wut im Bauch. Und nun suchte ich ja „nur“ Büroräume. In diesen Momenten taten mir all die Menschen leid, die sich hier eine Wohnung suchen müssen. Das grenzt an Unmenschlichkeit.
Mein neuer Besprechungsraum (den kann man auch mal mieten ;-)Endlich hatte ich was gefunden, schon einen Vorvertrag unterschrieben, um nach vier Monaten des Hinhaltens mit einer Absage abgespeist zu werden. Ich startete wieder bei Null.
Und dann kam es plötzlich zu mir, mein neues Büro. Ich sage bewusst, es kam zu mir, weil es tatsächlich so war. Eine wirklich unglaubliche Ansammlung von Zufällen und Ereignissen prallten aufeinander und ich unterschrieb ganz kurz vor knapp zu meinem Auszugstermin einen neuen Mietvertrag für mein „Künstleratelier in Schwabing“.
Es galt hier allerdings erstmal noch die Ärmel hochzukrempeln und wirklich Hand anzulegen.
So sah alles am Anfang aus. Und dann Ärmel hoch und durch ...
Aber nun ist es fertig. Zumindest fast.
Das wird übrigens Sabines kleines Büro ;-)Die Ecke mit der Tafelwand in der Küche liebe ich ;-)
Das braucht's natürlich auch, das blaue Örtchen ...
Nun bin ich gespannt, was ihr zu meinem neuen Büro sagt?
Vielleicht platzt meine Immobilienblase nun doch noch nicht so schnell. Zumindest bin ich langsam hier angekommen, in meinem Schwabinger Künstleratelier.
Ach übrigens, es gibt noch einen
Büroraum zu vermieten
PS: Es gibt hier übrigens noch ein freies Zimmer mit ca. 20 qm für eine von euch Mädls. Habt ihr Lust, in meinem Schwabinger Atelier einzuziehen? Dann schreibt mir doch einfach eine Nachricht ;-)
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