22•02•2024 ••

Kopf hoch! – Die Gesundheitskolumne von FTF #1

Mit dem Älter werden verbinden wir ja viel Schönes. Die kleinen, sich einschleichenden „Zipperlein“, die uns immer häufiger – praktisch aus dem Nichts überfallen – gehören da leider nicht dazu! Hier zieht was und dort zwickt es und eine Erkältung dauert auch viel länger als früher. Weil geteiltes Leid ja bekanntlich halbes Leid ist, gibt es jetzt die neue Gesundheitskolumne von Fuck the Falten: „Kopf hoch!“. Unsere Kolumnistin Gabi erzählt aus ihrem wirklich umfangreichen Erfahrungsschatz und zeigt uns, dass man durchaus auch aus Wehwehchen etwas Positives ziehen kann.


Unsere erste Gesundheitskolumne:

Die Viren und ich

Eigentlich heißt es ja, Hunde seien die treuesten Begleiter des Menschen. In meinem Fall sind es Viren.

Ich weiß, damit bin ich nicht alleine und das ist ein tröstlicher Gedanke, zumindest manchmal. Wer kennt es nicht? Unschöner Herpes an Mund oder Nase vor einem Date ... Oder die „Volkskrankheit“ HPV … laut Doktor Google tragen 80 % der sexuell aktiven Menschen Humane Papillomviren in sich – und weil wir Menschen so vielfältig sind, sind die HPV-Viren es auch. Es gibt immerhin 110 Stämme, aber Probleme machen eigentlich nur drei davon. Doof nur, wenn man genau die hat. Details erspare ich euch, außer es interessiert euch. Ich bin Fachfrau für HPV-Viren und deren Folgen. Zum Glück gibt es eine Impfung inzwischen: Man kann sich übrigens in jedem Lebensalter dagegen impfen lassen, nur zahlt es dann die Kasse nicht mehr. Wäre mein Tipp Nr.1 für Frauen mit gewissem Nachholbedarf: Lass dich gegen HPV impfen …

Der WWV – Wald-und-Wiesen-Virus
Was mich heute beschäftigt ist der WWV, der ganz normale Wald-und-Wiesen-Virus, aka grippaler Infekt. Es ist tatsächlich fast ein bisschen peinlich, dass einem „sowas“ passiert und gleich sieben Tage lahmlegt, ans Bett fesselt, einen demütig werden lässt. Es beginnt langsam mit Kitzeln in der Nase, bisschen Niesen und leichtem Kopfschmerz. Nach 24-36 Stunden kommt dann überwältigendes Schwächegefühl dazu, der Schnupfen wird schlimmer, Husten kündigt sich an, der Hals wird wund, die Seitenstränge werden dick und druckempfindlich, der Kopf hämmert und die Stimme klingt wie mehrfach über die große Reibe gezogen. Was gut ist, denn so hört man zumindest, dass du krank bist. Das ist dann Tag 3. Der Tag, an dem du zum Arzt, zur Ärztin gehen musst für eine Krankschreibung – oder wie in meinem Fall zur Überprüfung, ob sich das Ganze nicht doch zu einer Stirnhöhlenentzündung ausgeweitet hat. Hatte es nicht zum Glück. Mein HNO-Arzt meinte nur, bleiben Sie im Bett liegen, trinken Sie viel, nehmen Sie Nasenspray, inhalieren Sie und nehmen Sie schleimlösende Mittel.

Und ab da begann mein täglicher, schweißgebadeter Gang zur Apotheke. Erst habe ich schleimlösende Mittel mit Eukalyptusöl gekauft, aber das antidotiert mit den Globuli, die ich sicherheitshalber auch immer noch zusätzlich nehme (andere Geschichte). Also habe ich schleimlösende Mittel ohne Eukalyptus gekauft. Am Tag 5 hatte ich daraufhin Angst zu ersticken, wegen des vielen Schleims in Hals und Höhlen, wusste aber nun, dass schleimlösende Mittel wirken. 36 Stunden später hatte ich überraschenden Besuch von DEM trockenen Hustenreiz meines Lebens … so kam ich wieder mal in den Genuss einer Nacht mit Schweiß auf meiner Haut, tiefen Seufzern, zerwühltem Laken, sich windendem und zuckendem Körper bis zum Morgengrauen. Und der Einsicht, das halte ich in meinem Alter (fast 57) nicht noch eine zweite Nacht aus, Hustenstiller muss her. Und Kopfschmerztabletten.


Ende gut, alles gut. Ich habe es überlebt.


Meine Apotheke ist reicher und ich ebenfalls. An Erkenntnis. Hinter meinem grippalen Infekt steckte nicht die Münchner Apotheker-Vereinigung wie ich zwischendurch glaubte, sondern die beiden Besserwisserinnen Körper und Seele meines inneren Triumvirats (w/m/d), die wiedermal die Kollegin Geist überstimmt hatten.


Man kann das Tal der Tränen nicht umfahren, man kann es nur selbst Schritt für Schritt durchwandern.


Drei Wochen zuvor war mein bester Hund der Welt gestorben und ich hatte mein Leben mit viel Aktivität und Ablenkung weitergelebt. Diese sieben Tage alleine und krank zuhause liegend, haben mich mehr oder weniger gezwungen, nochmal richtig durch den Schmerz zu gehen und der Trauer in mir Raum zu geben. Man kann das Tal der Tränen nicht umfahren, man kann es nur selbst Schritt für Schritt durchwandern. Und die Zeit dafür hätte ich ohne meinen Infekt nicht gehabt. Auch nicht ohne meine Chefin. Die mir mehr oder weniger befohlen hat, nicht an die Arbeit zu denken und mir Zeit zum Gesundwerden zu nehmen.


 
Unsere Kolumnistin Gabi

Gabi, Jahrgang 67, ist …. Mutter eines erwachsenen Sohnes, langjährige Freundin von Sabine, Mediationsanleiterin, Organisatorin vieler Freund:innen-Events, Bewegungsmuffel (leider), Griechenland-Aficionada, Ratgeberin in Gesundheitsfragen aller Art (zum Leidwesen vieler auch ungefragt), Team Strandurlaub, Sundowner-Genießerin, Theater-Fan … und Hobby-Kolumnistin.


Wir sind gespannt, wie euch unsere erste „Kopf hoch“-Gesundheitskolumne gefällt und freuen uns auf euer Feedback.


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Kommentare

Sabine Hergenroeder
23•02•2024
Wie Ihr sicherlich feststellt heiße ich auch Sabine, wie bestimmt 60 % unserer Generation. Ich finde Eure Kommentare einfach klasse. Bin Jahrgang 1963. Liebe Grüße und macht bitte weiter so!
FTF, Sabine Fuchs
23•02•2024
Liebe Sabine, das freut uns !! Liebe Grüße von Sabine zu Sabine :))
Juliane Braun
24•02•2024
Für mich waren Infekte und andere Krankheiten auch oft eine heilsame "Zwangs-Meditation", weil ich ohne sie nicht zur Ruhe gekommen wäre. Bin Jahrgang 63 und seit ein paar Jahren nehme ich auf Empfehlung meiner Ärztin DHEA - auch für die Stärkung der Abwehrkräfte. Seitdem bin ich deutlich weniger krank als früher. Zum Glück, denn jetzt bin ich Freiberuflerin mit Bühnenauftritten. Da darf mir die Stimme nicht wegbleiben!
FTF, Sabine Fuchs
24•02•2024
Liebe Juliane, ja, der Körper sagt einem oft, wann es zuviel wird. Wichtig ist nur, dass wir darauf hören ;) Viel Glück für dein tolles Kabarettprogramm! Lieben Gruß Sabine
Karin
25•02•2024
Den Verlauf hatte ich früher auch immer und kann alles so gut nachfühlen. Komischerweise habe ich seit der Pandemie GAR NIX MEHR gehabt (noch nicht mal Corona) und es kommt mir schon unheimlich vor. Nur vor 3 Wochen mal so einen klitzekleinen Anflug den aber gefühlt eine tägliche Ration Zitronensaft verscheucht hat. Also wirklich…es ist unheimlich :-). Aber ich bin natürlich dankbar :-)
FTF, Sabine Fuchs
25•02•2024
Sollte es doch der Zitronensaft sein? :))) Auf alle Fälle ist das natürlich ein Grund, dankbar zu sein!

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